"Uwe Kraus' Lyrikband trägt den Titel "von innen nach innen" - das erzeugt schon einmal Spannung - handelt es sich also hier um Monologe und Selbstgespräche, bei denen Inneres, inniglich Empfundenes nicht nach außen dringen soll? Das zeigt schon seine feine Ironie, denn natürlich kann das gedruckte und publizierte Wort nicht im Inneren verharren, sondern tritt in den Dialog mit dem Leser - und das lohnt sich sehr! Uwe Kraus' Lyrik behandelt ganz unterschiedliche Themen: er behandelt Philosophisches und Existenzielles, reflektiert den Umgang mit sich selbst im Spannungsfeld mit anderen, greift religiöse und mythologische Motive auf. Sein Sprachduktus ist kraftvoll, plastisch, farbreich; die meisten Gedichte sind in freien Versen geschrieben, mit gelegentlichen Reminiszenzen zu klassischen Formen. Dabei blitzt auch zuweilen sein Humor auf, wie bei der Hommage an Wilhelm Busch (Quälix - ein vogel fällt auf den leim?). Auch der pfälzischen Heimat setzt der Autor ein Denkmal mit seinem "Grumbeerblues", bei dem er, teils in pfälzischer Mundart, die Verbundenheit mit seiner Heimatstadt und Region zum Ausdruck bringt. Neben den originellen, teils ungewöhnlichen Bildern sind auch immer wieder inspirierende Wortspiele zu finden, so wie das Wort "Verstand", das lediglich durch ungewohnte Interpunktion "vers.tand" zu "Vers" und "Tand" aufgelöst wird. Jedenfalls sind diese Verse mehr als nur "Tand, Tand von Menschenhand", sondern stellen eine stimulierende Lektüre dar, bei der man auch beim wiederholten Lesen immer wieder interessante Nuancen entdeckt."